Hundini
Sie haben doch sicherlich schonmal was von dem Entfesselungskünstler Houdini gehört? Der hat sich in Ketten legen und ins Wasser schmeißen lassen, hat sich dann in Windeseile aus seinen Fesseln befreit und ist dann wieder aufgetaucht. Das Publikum war begeistert und Houdini wurde weltberühmt.
Auch aus heutiger Sicht sicherlich immer noch keine schlechte Nummer. Aber jetzt gibt es Hundini! Das ist mein Künstlername. Mich braucht man nicht einmal zu fesseln, das mache ich schon selbst! Bevorzugt wenn meine Chefs sich unterwegs irgendwo hinsetzen. Weil sie Durst oder Hunger haben - oder beides. Dann muss ich unter den Tisch. Da ist es aber soo langweilig, dass ich die nähere Umgebung erkunde. Erstmal ums Stuhlbein, dann einmal um den Fuß vom Chef herum, dann gleich hinter dem Tischbein abgebogen und dann nochmal um das Bein der Chefin herum. Immer getreu dem Motto von Erich Honecker "Vorwärts immer, rückwärts nimmer!" Und außerdem immer nur rechtsrum, linksrum kann ich nämlich (noch) nicht.
Wenn meine Chefs dann satt und nicht mehr durstig sind, müssen sie sich und mich erstmal befreien. Das kann ich nämlich noch nicht alleine. Da ich mich standhaft weigere, den Weg wieder zurück zu gehen, muss der Chef dann Wohl oder Übel die Leine auf der von mir zurückgelegten Strecke hinter mir her führen. Er sagt dabei Worte, die ich an dieser Stelle nicht wiederholen möchte und die ich außerdem als meiner artistischen Leistung nicht angemessen empfinde.
Zugegeben, im zweiten Teil meiner Performance, also beim Entfesseln, schwächele ich noch ein wenig. Dafür leben ich noch - im Gegensatz zu Houdini ;-)