Bezaubernde Rosi

Leben und Ansichten eines kleinen Hundes mittleren Verstandes

Leichen pflastern meinen Weg!

Rosi träumt von der ElefantenjagdIm Sommer war ich bei den Eltern meiner Chefin. Die wohnen auf dem Land, genauer gesagt im Sauerland. Da es dort traditionell viel Gegend und wenig Menschen gibt, ist Viehzucht ein nicht seltener Broterwerb der Ureinwohner, so auch des Bruders meiner Chefin.

300 Bullen stehen nebenan in seinem Stall (die braunen, nicht die blau-weißen :-). Wo Viecher sind, ist Gülle und wo Gülle ist, sind Fliegen. Und wo viel Gülle ist, sind sogar viele Fliegen. So auch im Haus der Eltern meiner Chefin.

Viele Fliegen finde ich super! Denn ich bin die beste Fliegenfängerin der Welt. Dieses Schneiderlein mit seinen schlappen sieben Opfern kann man im Vergleich zu mir getrost vergessen. Echt! Sobald sich einer dieser Hautflügler unvorsichtigerweise in die Tiefflugzone begab, habe ich ihn „happ“ geschnappt, ganz vorsichtig halb bewusstlos gekaut, wieder auf dem Boden abgelegt, noch ein wenig mit der Pfote drauf herumgetapst und zugesehen, wie das Leben langsam aus dem Insektenkörper weicht. Tote Fliegen sind langweilig. Liegen nur noch träge rum. Also auf zur nächsten Fliege!

Nach ein paar Stunden pflasterten Fliegenleichen den Boden der Küche, meinem Jagdrevier. Ich war vielleicht geschafft! Fliegenjagd erfordert nämlich höchste Konzentration und vollen körperlichen Einsatz. Gut, dass ich mich auf der Heimfahrt in meiner Box ausruhen und von der Elefantenjagd träumen konnte. Das ist nämlich mein nächstes Projekt.